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30. Juli 2020Kunststoffrecycling
24. August 2020Volition (Umsetzungskompetenz)
Volition bezeichnet die bewusste, willentliche Umsetzung von Zielen, Wünschen und Motiven in Resultate (Ergebnisse) durch zielgerichtete Steuerung von Gedanken, Emotionen, Motiven und Handlungen. Dieser Prozess der Selbststeuerung (Selbstbestimmung) erfordert die Überwindung von inneren und äußeren Widerständen wie zum Beispiel Unlustgefühlen oder Ablenkungen durch Willenskraft. Man bezeichnet die Volition auch als Umsetzungskompetenz oder Willenskraft. Für Elmar Lesch ist es die größte menschliche Stärke.
Der Begriff Volition bezeichnet in der Managementwissenschaft in Bezug auf Unternehmen (selbststeuernde Systeme) den Prozess der proaktiven Willensbildung (Zielsetzung, Planung) und Willensdurchsetzung (Organisation, Kontrolle). In Bezug auf die Führungskräfte bezeichnet dieser Begriff die Willenskraft, die notwendig ist, um möglicherweise widerstrebende Motive, Zielkonflikte oder Unlustgefühle zu überwinden. Die dazu notwendigen Kompetenzen bewirken eine höhere Effizienz bei der Umsetzung von Zielen und Motiven in Ergebnisse, die man mithilfe von Kennzahlen messen kann.
Eine Studie der Unternehmensberatung Mc Kinsey gipfelte sogar in dem Schlagwort vom Krieg um talentierte Führungskräfte (War for Talent). Der Engpass besteht dabei nicht bei irgendwelchen Führungskräften, sondern bei solchen, die über volitionale Kompetenzen verfügen. Dies ist nämlich die entscheidende Schlüsselqualifikation der Zukunft. Zusammenfassend kann man Selbststeuerung als die Fähigkeit bezeichnen, Motive, Ziele (SMART-Ziele) oder Wünsche in Handlungen umzusetzen, damit diese zu konkreten messbaren Ergebnissen führen
Volition geht also weit über die Motivation hinaus. Häufig muss man nämlich gegen eigene und fremde Motive handeln können, wenn es darum geht, wichtige Resultate zu erzielen. Für Menschen, die über ausgeprägte volitionale Fähigkeiten verfügen, hat der Volksmund eine treffende Metapher gefunden: „Der Wille versetzt Berge“.
Die Operationalisierung der volitionalen Kompetenzen kann durch Verhaltensbeschreibungen von Teilkompetenzen erfolgen.
(1) Aufmerksamkeitssteuerung und Fokussierung
Die Person kann sich lange und konsequent auf eine Sache konzentrieren und setzt schwierige Handlungen auch dann um, wenn starke widrige Einflüsse auftreten, die die Motivation und Aufmerksamkeit beeinträchtigen.
(2) Emotions- und Stimmungsmanagement
Die Person kann sich sehr gut in eine positive Stimmung versetzen und ist in der Lage, gekonnt mit negativen Gefühlen umzugehen. Er handelt nach dem Prinzip, wonach positive Gefühle bei der Umsetzung von Absichten helfen. Er kann sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer hineinversetzen (Empathie).
(3) Selbstvertrauen und Durchsetzungsstärke
Die Person hat starke Selbstwirksamkeitserwartungen, ist sich ihrer Fähigkeiten bewusst und vertraut auf diese. Sie findet immer Mittel und Wege, um aus Schwierigkeiten zügig herauszukommen. Widerstände und Probleme werden als (machbare) Herausforderungen begriffen.
(4) Vorausschauende Planung und Problemlösung
Bei einer reaktiven Haltung werden Probleme immer dringlicher und größer, je länger man eine Lösung hinauszögert. Deshalb erhöht eine pro-aktive, vorausschauende Einstellung ganz erheblich die Erfolgswahrscheinlichkeit von Handlungen (man ist besser vorbereitet). Mit anderen Worten: Diese Person erledigt unangenehme und schwierige Probleme sofort (statt sie „auszusitzen“ oder Entscheidungen vor sich her zu schieben).
(5) Zielbezogene Selbstdisziplin
Diese Person erkennt früher als andere, was notwendig ist und setzt es konsequent um. Sie verfügt über ein hohes Maß an Selbstdisziplin und kann plötzliche Impulse, Ablenkungen oder Verlockungen wirksam kontrollieren (ohne innere Kämpfe und Zerrissenheit).
Der Aufbau und Ausbau der volitionalen Kompetenzen kann durch Businesscoaching erreicht werden.