Manipulation
10. April 2019Fachkompetenz
10. April 2019Glaubensätze
Ein Glaubenssatz ist der sprachliche Ausdruck von etwas, an das jemand glaubt, was jemand für wahr hält. Glaubenssätze sind im NLP ein Ausdruck innerer Modelle, die jede Person fortlaufend entwirft und andauernd entwerfen muss, um sich in der Welt zu orientieren. Andere Begriffe hierfür sind: Überzeugungen, Einstellungen, Belief, Meinungen. Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen über (Generalisierungen) über die „Beziehungen zwischen Erfahrungen“. Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen über:
a) Zusammenhänge/Ursachen (z.B. Das liegt bei uns in der Familie.)
b) Bedeutung (z.B.: Zu rauchen bedeutet Schwäche)
c) Grenzen (z.B.: Das ist unmöglich)
Und zwar hinsichtlich:
1) Der Welt um uns herum (z.B.: Bei Lärm kann man sich nicht konzentrieren)
2) Spezieller Verhaltensweisen (z.B. Das darf man nicht tun)
3) Fähigkeiten (z.B.: Das werde ich nie lernen)
4) Unserer Identität (z.B.: Ich bin kompetent in meinem Beruf)
5) Spiritualität (z.B.: Das Universum ist ein freundlicher Ort)
Glaubenssätze steuern den Fokus unserer Aufmerksamkeit und bestimmen damit, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie interpretieren. Glaubenssätze sind der große Rahmen jeder Veränderungsarbeit, die Du tust. Wenn Menschen wirklich glauben, dass sie etwas nicht können, werden sie unbewusst einen Weg finden, das Eintreten einer Veränderung zu verhindern. Sie werden einen Weg finden, die Ergebnisse so zu interpretieren, dass sie mit ihren bestehenden Glaubenssätze übereinstimmen. Wir alle haben Überzeugungen, Einstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze aus Kultur und Gesellschaftsform übernommen, aus unseren persönlichen Erfahrungen abgeleitet, von anderen Personen angenommen, aus eventuellen Vergangenheitstraumata generiert und aus Wiederholungen verallgemeinert. Der amerikanische Soziologe W.I. Thomas vertrat als einer der ersten die heute bekannte Auffassung, dass die Wirklichkeit in ihren Konsequenzen so ist, wie die Menschen sie wahrnehmen und definieren. Das bedeutet, die Weise, wie ich meine Welt konstruiere, meine Vorstellung von ihr mache, beeinflusst meine Handlungsweisen und Aktivitäten. Jeder Mensch hat Glaubens- oder Überzeugungssysteme, die eng mit seinen persönlichen Werten und Kriterien verknüpft sind und die Motivationen, Entscheidungsfindungen, Leistungsfähigkeit erheblich beeinflussen können. Sie prägen sowohl den Lebenswillen, die Fähigkeiten mit Stress umzugehen und ermöglichen außerdem die Entwicklung und Gestaltung von positiven Lebensplänen, Zielen und Bedürfnissen. Glaubenssysteme bestehen aus mehreren Glaubenssätzen, die sich gegenseitig stützen und verstärken.
Wie entstehen eigentlich Glaubensätze? Wichtiger Punkt: Nachahmung (enge Bezugspersonen). Wir ahmen unbewusst das Verhalten enger Bezugspersonen nach, dadurch entstehen Glaubenssätze. Zusätzlich ist die mündliche Konditionierung unserer Eltern bzw. der Bezugspersonen prägend. Zum Beispiel, wenn wir immer wieder den Satz hören: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Unbewusst nehmen wir diesen Glaubenssatz an und gestalten unser Leben danach. In der Schulzeit erleben wir Gleiches. Wir sind gut in einer besonderen Sportart. Wollen wir vielleicht irgendwann eine andere Sportart ausüben, dann denken wir schon beim ersten Scheitern: „Schuster bleib bei deinen Leisten. Meine Eltern haben Recht.“ Damit geben wir auf. Nur wegen diesem negativen Glaubenssatz. Im Laufe der Jahre verdrängen wir diesen Glaubenssatz, tragen ihn aber unbewusst in uns und handeln danach. Glaubenssätze haben eine große Wirkung.